Der Jazzverband ist ein politischer Verband. Natürlich nicht im parteipolitischen Sinne – aber wir setzen uns auf unterschiedlichsten politischen Ebenen für den Jazz in Hessen ein. Die Grundlage dafür, dass wir das heute tun können, ist die Befreiung Deutschlands vom Faschismus, die in diesem Jahr 80 Jahre zurückliegt.

„Wir dürfen wieder frei denken, wir dürfen wieder alle Musikinteressen vertreten (…) Es gibt keine verbotenen Radiostationen mehr. Wir sind wieder frei in Wort und Geist.“
– schrieb Günter Boas nach seiner Befreiung aus KZ-Haft 1945 in den „Jazz-Club News“ des Hot Club Frankfurt

„Für mich hat sich auf einmal eine freie Welt aufgetan … Ich konnt‘ jetzt die Musik laut spiele und net mehr heimlich, so laut wie ich wollt‘. Ich konnt‘ versuche, die Platte‘ zu bekomme‘ über Freunde im Ausland usw. – de Felix Steinmann aus de Schweiz hat mir immer Care-Pakete geschickt. Nur da warn kaa Lebensmittel drin, da warn Schallplatte drin, von Woody Hermann bis Count Basie usw. – des war für mich Lebenselixier.“
– erinnerte sich Horst Lippmann 1995 rückblickend an das Kriegsende.

Heute haben viele Menschen wieder Sorge, ja sogar Angst um unsere Demokratie. Am 23.2. ist Bundestagswahl. Bitte geht wählen! Nichtwählen aus Protest funktioniert nicht. Nichtwählen stärkt den Extremismus.